Der 1. Wiesbadener Amateurboxclub wurde im September 1921 von Heinrich Löcher gegründet. Heinrich, der von allen nur Henry genannt wurde, war im Hotel- und Gastgewerbe tätig. Im Jahr 1911 war Henry aus beruflichen Gründen gezwungen, nach London zu reisen. Dort nutzte er seine freien Stunden für den Sport und trat einem dortigen Boxclub bei.
Er lernte das Boxhandwerk im Mutterland des Boxens sehr schnell. Bereits nach acht Kämpfen in London stellten sich beachtliche Erfolge ein: Henry wurde südenglischer Meister. Es folgten Stationen in Paris und Kairo, wo noch mehr Kämpfe stattfanden. In knapp zwei Jahren bestritt er über 100 Kämpfe.
Nach Kriegsende ging er wieder in seine Heimat Wiesbaden zurück. Im Jahr 1921 gab Henry in der Tageszeitung ein Inserat auf, um hier einen Boxclub zu gründen. Daraufhin meldeten sich elf Personen und der Vereinsgründung stand nichts mehr im Weg.
Die schwerste Aufgabe stand dem jungen Verein allerdings noch bevor. Bei der Stadt und den Sportbehörden hatte man damals wenig Verständnis für den Boxsport. Beharrlichkeit, Fleiß und freundliches Auftreten verfehlten ihre Wirkung jedoch nicht und der 1. WABC ward letztendlich geboren. Heinrich Löcher blieb bis 1930 Vereinsvorsitzender, dann übernahm sein technischer Leiter Niehaus die Führung des Vereins.
Es folgten viele Veranstaltungen und ausgetragene Kämpfe. Der 1. WABC machte sich einen Namen, durch seine erfolgreichen Boxer und seine Kämpferstaffel. Der Bekanntheitsgrad wuchs schnell über Wiesbaden und Hessen hinaus.
Seit der Gründung haben viele ehrenamtliche Trainer*innen, Mitglieder und Vorsitzenden den Verein ein Gesicht gegeben. Bis heute lebt dieses Gemeinschaftsgefühl weiter.